"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."
Friedrich Schiler
16.09.‘24
Von Astrid Enger
Worum geht es?
Der Flecken Ottersberg bietet für Radfahrer*innen zahlreiche ausgeschilderte Routen. Das ist wunderbar!
Aber wie sieht es für die Menschen aus, die lieber gemächlich zu Fuß die Landschaft rund um Ottersberg erleben wollen? Ausgeschilderte Wanderwege gibt es bei uns nicht. (Ausgenommen sei der nordische Jakobsweg, dessen Zeichen – die Jakobsmuschel - man an dem einen oder anderen Papierkorb und Laternenpfahl entdecken kann).
Um auch Wanderfreunden und Spaziergängern ein attraktives Angebot bieten zu können, bildete sich 2022 eine kleine Gruppe um FGBO-Ortsratsmitglied Astrid Enger, die die Idee hatte, Themen-Wanderwege rund um Ottersberg zu initiieren. Das Projekt „Wanderbares Ottersberg“ war geboren und fand in der FGBO-Fraktion große Unterstützung. Um die besondere Verbindung des Fleckens zur Kunst- und Kultur zu verdeutlichen, war zunächst ein Kunstweg im Gespräch. Schnell kamen aber weitere Ideen – wie beispielsweise ein Spaß- und Bewegungsweg für Familien oder ein Natur-Erlebnisweg dazu.
Die Projekt-Idee war geboren und wurde in das aktuelle Leader-Förder-Programm (2023- 2027)der Wümme-Wieste-Gesund-Region aufgenommen. Als erstes wurde die Idee vom Kunst-Pfad sehr schnell konkret. Astrid Enger fragte Professor Michael Doerner von der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg. Mit seinen Student*innen entwickelte er ein Portfolio mit spannenden Kunst-Projekten dazu, dass Studenten im Kulturausschuss vorstellten und das hier breite Zustimmung fand. Unter anderem waren für den rund acht Kilometer langen Weg hinter dem HKS-Gebäude Kunstobjekte wie ein überdimensionierter „Landschaftsrahmen“ oder besonders gestaltete Sitzbänke vorgesehen.
Da der NABU zurzeit nicht die entsprechenden Kapazitäten hat, gibt es noch keine Ideen für den Natur-Erlebnis-Weg. Und der Spaß- und Bewegungsweg für Familien ist dieses Jahr durch die großflächigen Überschwemmungen an der Wümme zunächst einmal buchstäblich ins Wasser gefallen.
Astrid Enger warb bei allen Fraktionen im Gemeinderat für das Wanderprojekt und hatte trotz einiger kritischer Stimmen, Erfolg damit. Im Juni dieses Jahres stand das Thema auf der Sitzung des Gemeinderates auf der Tagesordnung. Der Rat des Fleckens erteilte, zwar nicht einstimmig, aber mit großer Mehrheit seine Zustimmung zu dem Projekt, schließlich trägt die Gemeinde – unabhängig von weiteren Zuschüssen – ebenfalls einen Großteil der Kosten. Nun kann, sobald die HKS ihr Institut „AußerHaus“ gegründet hat, ein Förderantrag gestellt werden.