"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."
Friedrich Schiler
19.02.‘21
Ottersberg (ud). Die Pläne, die Heiko Szczesny vom Ottersberger Bauamt den Kommunalpolitikern vorgelegt hatte, waren wirklich überzeugend. Der Ottersberger Rat stimmte mit der Verabschiedung des Haushaltsplans für das Jahr 2021 auch dem Umbau der beiden Grundschulen in Fischerhude und Posthausen zu. Um die baulichen Großprojekte, für die Fördergelder bis zu 65 Prozent beantragt wurden, auch ohne Zuschuss von außen verwirklichen zu können, ist der Rat sogar bereit, die vor einigen Jahren in Kraft getretene Zielvereinbarung zwischen Rat und Verwaltung außer Kraft zu setzen. Doch der Reihe nach: Sämtliche Fraktionen waren sich einig, dass der Umbau der Schulen – in deren Mittelpunkt der Bau jeweils einer Mensa steht – unbedingt erforderlich ist. Bereits vor den öffentlichen Debatten im Schulausschuss und im Finanzausschuss hatte eine interne Arbeitsgruppe aus Ratspolitikern und Schulvertretern sich konkreter in mehreren Sitzungen mit der Thematik befasst. Für die FGBO war Ratsherr- und Schulausschussmitglied Uwe Dammann in dem Gremium vertreten. „Aus schulpolitischer Sicht, ist der Mensabau unverzichtbar", sagt Dammann. Und auch finanziell scheinen die Großprojekte machbar zu sein. Zumal nach Auskunft der Verwaltung aus dem Fördertopf zum beschleunigten Infrakstrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder 65 Prozent finanzielle Unterstützung für das Vorhaben beantragt wurden. Doch ob diese Unterstützung tatsächlich kommt, steht noch in den Sternen. Beantragt ist das Geld, aber verteilt wird der Topf nach dem sogenannten Windhundprinzip. Das heißt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Vor dem Sommer- oder gar Spätherbst ist nicht mit einer Entscheidung aus Hannover zu rechnen. Da der Bedarf an den Schulen aber bereits heute besteht und die Bauvergabe im Frühjahr ansteht, war der Rat mit großer Mehrheit, allerdings mit Gegenstimmen der SPD, bereit, die Bauten auch notfalls ohne Förderung zu stemmen.
In Fischerhude sollen bis Sommer 2022 die bisherigen Unterrichtsräume von bisher 9 auf 12 wegen der steigenden Schülerzahlen erweitert werden. Da die bisherige Mensa aber längst nicht mehr den Ansprüchen genügt, und obendrein viel zu klein ist, sollen mit einem Anbau eine neue, größere Mensa realisiert werden. Die durch den Neubau frei werdenden Räume im inneren der Schule werden für als Unterrichtsräume genutzt. Ähnlich sieht es in Posthausen aus. Auch hier fehlt eine Mensa, die den aktuellen Ansprüchen gerecht wird. Auch hier soll die Mensa als Anbau verwirklicht werden, die obendrein eventuell separat für öffentliche Veranstaltungen in Posthausen genutzt werden kann. An Kosten hat die Verwaltung hier 1,2 Millionen veranschlagt. In Fischerhude soll der Anbau rund eine Million kosten. Werden die beiden Vorhaben mit Geldern aus dem Fördertopf mitfinanziert, kommen die Vorhaben – die das Gesamtbild der Schulen abrunden und für die Zukunft gut aufstellen – fürdie Kommune „relativ günstig". Ohne Förderung sieht es dagegen anders aus. Die Investitionen in die Schulerweiterungen bilden den größten Posten im Etat.