17.01.‘13
Die FGBO-Fraktion zieht das von der
Firma Brüning auf der Einwohnerversammlung vorgestellte regionale
Versorgungskonzept in Zweifel. Zudem würden sich Aussagen von Herrn
Schubert (umwelttechnik & ingenieure GmbH) und Herrn Brüning
(Brüning Megawatt) widersprechen. Herr Schubert hatte bisher von
einem Umkreis von in der Regel bis zu 150 Kilometern gesprochen und
auch die Verwertung von Baumkronen angeführt. Herr Brüning dagegen
sprach von einem Umkreis von 200 bis 300 Kilometern, der dann
allmählich kleiner werden soll und erklärte, dass die Verwendung
von Kronenholz wirtschaftlich nicht lohnend sei.
Herr Schubert hatte bei seiner
Präsentation unter anderem auf das Holzheizkraftwerk in Elsfleth
hingewiesen, das 2013 ans Netz gehen soll und 24 Megawatt Energie
produzieren soll. Elsfleth liegt ca. 80 Kilometer von Ottersberg
entfernt. Dieses Kraftwerk wird voraussichtlich 84000 Tonnen Holz im
Jahr benötigen.
Wer auch immer dieses Holzheizkraftwerk versorgen
wird, wird in Konkurrenz zur Ottersberger Anlage stehen. Die
regionale Versorgung wird schwierig werden.
Tim Weber von der FGBO-Fraktion erklärt
dazu: „Die Masse der Biomasseheizkraftwerke ist nicht mehr bio. Ein
kleineres Holzheizkraftwerk würde vielleicht gehen. Aber eins in
Ottersberg, eins in Elsfleth, zusammen 140.000 Tonnen Holz, scheint
mir zu viel.“
Natürlich habe das geplante Kraftwerk
auch Vorteile. Zu recht könne man fragen, woher die Energie denn
sonst käme, die die Firma Buss benötige. Weber störe es aber, wenn
die Nachteile schön geredet werden.
Unabhängig vom Ergebnis begrüßt die
FGBO-Fraktion die Bürgerbefragung, die gemeinsam von FGBO, Grünen
und SPD auf den Weg gebracht wurde. „Es ist neue demokratische
Qualität in Ottersberg, dass die gewählten Ratsmitglieder bei den
Bürgerinnen und Bürgern um Rat fragen.“ freut sich Weber. Stefan
Bachmann, Fraktionsvorsitzender der SPD, und Tim Weber haben auf der
Einwohnerversammlung erklärt, dass ihre Fraktionen sich an das Votum
der Bürger gebunden fühlen. Bürgermeister Horst Hofmann und Klaus
Rebentisch (CDU) drücken sich vor einer Antwort auf diese Frage.
„Öffentlich vermeiden die Herren Hofmann und Rebentisch eine klare
Stellungnahme, aber in Gesprächen mit Bürgern geben sie zu, dass
für sie das Ergebnis der Bürgerbefragung nicht bindend sei. Die CDU
muss Demokratie noch üben“, bedauert Weber.