11.01.‘13
Die Mitgliederversammlung der FGBO
spricht sich nach langen Beratungen, Diskussionen und vielfältigen
Informationen gegen den Bau eines BMHKWs in Ottersberg aus.
Bei allen unstrittigen Vorzügen einer
solchen Anlage zur alternativen Energiegewinnung kamen wir zu der
Überzeugung, dass eine solche Anlage in unserer Region nicht
klimaschonend und nachhaltig wirken kann.
In unserer Region gibt es Wind, auch
Sonne aber kaum Wald. Das Futter, das für den Strom und die Wärme
benötigt wird, wächst nicht ausreichend bei uns. Selbst zukünftige
schellwachsende Kurzumtriebs-Pappelplantagen liefern nur 12 Tonnen
pro Hektar. Das geplante BMHKW verbraucht pro Tag 147 Tonnen! Durch
Holzproduktion auf Ackerflächen wird sich eine Konkurrenzsituation
zur Futter- und Nahrungsmittelproduktion ergeben. Schon jetzt gibt
es durch den Flächenverbrauch von Mais für die Biogasanlagen nicht
nur für Biobauern bei uns Probleme bezahlbare Ackerflächen zu
halten.
Allen, die sich mit dem Thema
beschäftigen, wird schnell klar, dass das Holz schon mittelfristig
von weither geholt werden muss, wenn die Anlage zuverlässig laufen
und zudem den Anlegern Sicherheit und eine „vernünftige“ Rendite
bringen soll. Wir bezweifeln, dass eine positive Ökobilanz erreicht
werden kann, wenn alle Transportwege mit eingeschlossen werden.
Es gibt bis jetzt keine
bundeseinheitliche, geschweige denn europaweite Planung von
Standorten und Anzahl für BMHKWs. Eine Planung wäre nötig, da die
Holzressourcen begrenzt sind. Der Kampf ums Holz hat schon begonnen.
Schnell können da begehrliche Blicke auf globale Wälder fallen.
Finanzielle Zwänge von Ländern führen schon heute zu
katastrophalem Kahlschlag.
Zur Erreichung der
Klimaziele setzt die FGBO vorrangig auf Energieeinsparung und bei der
Stromerzeugung in Ottersberg schwerpunktmäßig auf Windanlagen.
Außerdem fordern
wir, dass die erneuerbaren Energieerzeuger mit steuerbaren
Verbrauchergeräten, Netzen und Speichern zu einem intelligenten Netz
verknüpft werden. Das sehen wir als vorrangige Aufgabe einer
zukunftsweisenden Gemeinde Ottersberg.
von Brigitte Mittendorf