Ein Dorf wandelt sich 

Gestaltungssatzung für Fischerhude vom Rat verabschiedet

Idyllische Ansicht aus Fischerhude. Mit der Gestaltungssatzung soll geregelt werden, dass sich das Dorf nur behutsam verändern darf. Foto: Dammann

17.10.‘21

Fischerhude (ud). Es war ein langer, und mitunter auch schwieriger Prozess - der viele Kritiker und Befürworter auf den Plan rief. Die Rede ist von der Gestaltungssatzung in Fischerhude, die nun im Ottersberger Gemeinderat mit großer Mehrheit verabschiedet wurde und künftig bei allen wesentlichen Bau- und Gestaltungsvorhaben im Ort berücksichtigt werden muss. Zuvor hatten bereits der Ortsrat Fischerhude, wie auch der Bauausschuss die Satzung einstimmig verabschiedet. In seiner Rede erinnerte der FGBO-Fraktionsvorsitzende und Fischerhuder Ortsbürgermeister Wilfried Mittendorf noch einmal an diesen Prozess. 

"Heute verabschieden wir endlich die Gestaltungssatzung. Von der Antragsstellung durch Ludwig Schwarz bis zur Verabschiedung hat es 9 Jahre gedauert. Und es ist gut, dass der alte Rat diese Satzung noch verabschiedet.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die Mitarbeit und sachliche Kritik bedanken. Mein besonderer Dank geht an die Verwaltung – namentlich an Ralf Schack, der die heutigen Stellungnahmen auch bearbeitet hat. Mein Dank geht an Herrn Tabery, der diesen Erarbeitungsprozess mit Engagement und Idealismus moderiert hat. Jörg Wilkens ist zu danken, der den Kontakt zu Herrn Tabery geknüpft hat.

Die Mitglieder des Arbeitskreises haben in 14 Sitzungen vom 06.08.2018 bis zum 25.11.2019 diese Satzung im Konsens erarbeitet. Vielen Dank für diese ehrenamtliche Arbeit. Der lange Prozess und die Diskussionen haben bewirkt, dass Bauprojekte im zukünftigen Satzungsbereich weitestgehend nach den Vorgaben der zukünftigen Satzung fertiggestellt wurden.

Durch den Einwohnerinnenantrag ist nach der Ratssitzung im Mai 2018 die Neubearbeitung der Satzung in einem breiterem Beteiligungsprozess angeschoben worden.

Dieser ausführliche Beteiligungsprozess war wichtig für die Akzeptanz der Gestaltungssatzung im Dorf.

In der Sache ist der heutige Entwurf meiner Meinung nach detaillierter als der Entwurf von Herrn Holland. Außerdem ist der Satzungsbereich – zu Recht durch ehemalige Kritiker angeregt – erweitert und eine Regelung für Werbeanlagen neu erarbeitet worden. So muss zum Beispiel der Bauplatz der Brandruine Landstr. 12 nach der Satzung bebaut werden.

Ein Dorf wandelt sich. Das Wohnen und Wirtschaften ändern sich. Die Personen und Akteure werden andere. Das Selbstverständnis der alten Fischerhuder an Gestaltung und Erhalt gibt es nicht mehr bei allen neuen Eigentümern. Das Verwertungsinteresse der Erben von Gebäuden und Grundstücken tritt mehr in den Vordergrund. Viele ehemalige landwirtschaftlichen Gebäude werden nicht mehr genutzt. Um den Charakter des Ortskerns zu erhalten, brauchen wir diese Gestaltungssatzung.

Bei den Stellungnahmen meint die Bürgerin 2, dass die Anzahl der Wohneinheiten zu regeln sei. Dies kann aber nicht durch eine Gestaltungssatzung geregelt werden; hierzu bedarf es anderer Instrumente.

Persönlich möchte ich anmerken, dass mich unsachliche Bemerkungen und persönliche Angriffe betroffen und dünnhäutiger gemacht haben. In den Stellungnahmen der Bürger 3, 4 und 5 aus ein und demselben Hause sind diese unsachlichen Angriffe zum Teil noch zu spüren. Hierüber wird natürlich in der Vorberichterstattung in der Presse zur heutigen Sitzung geschrieben. Insgesamt hat es keine weiteren Stellungnahmen der vielen Kritikerinnen des ersten Beteiligungsverfahren gegeben."

 

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Übrigens:

"Wer nichts waget, der darf nichts hoffen."

Friedrich Schiler

Wer ist eigentlich:

Wilfried Mittendorf

Diplombiologe, geboren 1955, verheiratet, gebürtig aus Fischerhude und jetzt in Quelkhorn lebend.
Abitur in Bremen, Studium der Agrarwissenschaften und Biologie in Göttingen und Bremen.

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